So klappt der Umstieg: Tantes Schritt-für-Schritt Anleitung zur ersten E-Zigarette

Du bist Raucher:in und möchtest gerne von den Tabakzigaretten zur weniger riskanten Alternative, der E-Zigarette umsteigen? Vielleicht hast du auch schon mal Einweg-E-Zigaretten probiert und möchtest dir endlich ein nachhaltiges und kostensparendes Gerät zulegen? Beides definitiv eine gute Entscheidung! 

Aber die große Auswahl an verschiedenen Geräten - vom kleinen Pen bis zur klobigen Wolkenmaschine - kann auf den ersten Blick überwältigend sein, und dann stehen überall noch komplizierte Nerd-Begriffe wie Coil, Pod, Mod,  MTL und RDL - da kann am Anfang schon mal nicht nur die Zigarette, sondern auch der Kopf rauchen.

Wir möchten dir daher hier einen einfachen Überblick für den Einstieg geben und erklären dir Schritt für Schritt, wie du deine erste E-Zigarette und das passende Liquid findest und was du beim Start in das Dampf-Vergnügen beachten solltest.

Wie funktionieren eigentlich Pod-Systeme (und was ist so praktisch daran)?

Für den Einstieg in das Dampfen empfehlen wir grundsätzlich Pod-Systeme, denn sie sind einfach und pflegeleicht in der Handhabung und ähneln im Zugverhalten den klassischen Zigaretten. Das “Dampfgefühl” kommt also dem gewohnten Kick beim Rauchen so nah wie möglich.

Im Prinzip funktionieren diese Geräte ähnlich wie die Disposables, also vorbefüllte Einweg-E-Zigaretten, sind aber viel nachhaltiger: die wiederaufladbaren Akkus können gut ein Jahr oder länger durchhalten, und nur die nachfüllbaren Pods müssen gelegentlich ausgewechselt werden. Das schont die Umwelt und den Geldbeutel. Eine Beispielrechnung, wie viel Geld du mit einem Pod-System im Vergleich zu Disposables sparen kannst, findest du hier. 

Body, Pod und Coil

Eine einfache E-Zigarette besteht aus zwei Teilen: einem Unterteil, im Allgemeinen Body genannt, und dem Pod.

Ein einfaches Pod Kit, einmal zusammengesetzt, einmal Body und Pod getrennt

Der Body beherbergt den Akku und alles, was das Dampfgerät an Elektronik benötigt. Dazu gehört auf jeden Fall ein USB-C-Anschluss zum Aufladen und manchmal auch ein Display mit Tasten, wo du die Leistung, also die “Dampfstärke” einstellen kannst. Das kann nett sein, ist aber für den Einstieg nicht unbedingt nötig. Die einfachsten E-Zigaretten springen einfach an, wenn du daran ziehst, ohne dass du dir Gedanken über irgendwelche Einstellungen machen musst (man nennt das “Zugautomatik”).

Außerdem gibt es am Body häufig noch einen kleinen Schieberegler, mit dem die “Airflow”, also der Luftzug, geregelt werden kann. Damit kannst du einstellen, wie leicht oder stark du an der E-Zigarette ziehen musst. Das kann das individuelle Dampfgefühl ein bisschen verbessern.

Oben im Body sitzen die Pods. Sie werden magnetisch gehalten und können einfach nach Bedarf eingesetzt und gewechselt werden. Ein Pod ist ein kleiner Kunstofftank, in den das Liquid eingefüllt wird. Gleichzeitig ist im Pod das Mundstück zum Ziehen integriert.

Im Inneren des Pods sitzt der “Coil” oder “Verdampferkopf”, das eigentliche Herzstück der E-Zigarette: eine kleine Heizspirale mit Watte, die dein Liquid aufsaugt und dann verdampft. Weil diese Heizspiralen mit der Zeit nachlassen, müssen Pods gelegentlich gewechselt werden. Wie oft, hängt natürlich vom persönlichen Dampf-Verhalten ab. Die meisten dampfenden Leute wechseln ihre Pods erfahrungsgemäß so ca. alle ein bis zwei Wochen.

Eine Übersicht über Geräte, die wir besonders gerne für den Einstieg empfehlen, findest du hier.

So machst du deine erste E-Zigarette startklar

Du hältst dein erstes Pod-Gerät in den Händen und hast ein Fläschchen Liquid dazu besorgt (Tipps zur Auswahl des Liquids findest du später in diesem Artikel), und jetzt soll es endlich losgehen.  Das Inbetriebnehmen einer E-Zigarette ist tatsächlich ziemlich einfach, aber ein paar Sachen gibt es zu beachten:

Befüllen des Pods

Als erstes muss natürlich Liquid in den Pod. Manche Geräte haben einen kleinen Gummistopfen am Pod, der das Nachfüll-Loch verschließt, bei anderen musst du das integrierte Mundstück abknicken, um die Nachfüllöffnung zu finden. Manche Pods müssen aus dem Body genommen werden, um an die Öffnung zu kommen.

Zwei Pods, links der einer Caliburn G3, mit offenem Gummistopfen an der Seite des Pods, rechts ein XROS Pod mit abgeknicktem Mundstück und freigelegtem roten Nachfüll-Loch

Achtung: Befülle den Pod immer nur durch die vorgesehene Öffnung. Liquid kann nicht direkt durch das Mundstück eingefüllt werden, und der Pod wird dadurch eventuell unbrauchbar. Wenn du dir unsicher bist, wo genau das Liquid eingefüllt wird, schau in der Bedienungsanleitung deiner E-Zigarette nach.

Du öffnest also du deinen Pod und schiebst die Tropfspitze der Liquidflasche hinein. Dann drückst du einfach auf die Flasche, bis der Pod gut befüllt ist und verschließt ihn wieder. “Zu voll” gibt es dabei nicht wirklich - so lange der Pod nicht überläuft, ist alles gut.

Jetzt ganz wichtig: Einen frischen Pod musst du nach dem ersten Befüllen fünf bis zehn Minuten stehen lassen, bevor du zum ersten Mal ziehst. Die Watte im Coil ist ja noch trocken und braucht etwas Zeit, um sich mit Liquid vollzusaugen. Wenn du zu früh an einem trockenen Pod ziehst, wirst du verbrannte Watte mitziehen. Das ist ungesund, schmeckt ekelhaft, und der Pod wird dadurch unbrauchbar und muss ausgewechselt werden.

Einsetzen des Pods

Wenn die Watte gut vollgesogen ist, kann der Pod eingesetzt werden. Dazu schiebst du ihn einfach in den Body, und er klickt magnetisch fest. Fertig.

Eine kleine Sache, die du beachten musst: wenn der Pod im Body geliefert wurde, hat er eventuell ein kleines Stück Isolationsfolie an der Unterseite. Die musst du vor dem Einsetzen natürlich abmachen.

Isolationsfolie an der Unterseite eines Pods, eine Ecke ist abgelöst

Und jetzt: losdampfen!

Das war alles. Der Akku deiner E-Zigarette wird in der Regel vorgeladen ausgeliefert, und so ist dein Gerät jetzt bereit zum Dampfen. Wenn du ein Gerät ohne Tasten hast, kannst du direkt den ersten Zug nehmen. Wenn dein Gerät Knöpfe hat, musst du es vielleicht erst einschalten. Bei fast allen E-Zigaretten geht das, indem du fünf mal schnell hintereinander die große Feuertaste drückst. Genauso kannst du das Gerät auch wieder ausschalten, bevor du es in die Tasche steckst.

Nimm den ersten Zug aus deinem neuen Gerät und genieße es!

Wichtiger Tipp: Damit der Coil in deinem Pod immer gut mit Liquid versorgt ist, solltest du darauf achten, immer rechtzeitig nachzufüllen, also kurz bevor der Pod ganz leer ist. Sonst kann auch hier die Watte trocken laufen und der Pod unbrauchbar werden.

Wie oft musst du den Pod wechseln?

Da gibt es keine genauen Regeln. Im Prinzip kannst du jeden Pod einfach so lange benutzen, wie er dampft und schmeckt. Wenn du feststellst, dass der Pod nicht mehr richtig dampft oder im Geschmack zu stark nachlässt, ist es Zeit für einen neuen Pod. Bei den meisten Leuten hält ein Pod zwischen einer und drei Wochen.

Wie finde ich das richtige Liquid?

Noch mehr als beim Gerät hast du bei Liquids natürlich die Qual der Wahl. Am Ende muss man einfach das passende Liquid für sich selbst finden und dabei auch erstmal etwas experimentieren. Man kann die Frage nach dem “richtigen” Liquid aber auf ein paar Punkte vereinfachen:

Nicsalt oder “normales” Nikotin?

E-Liquids kommen generell in zwei Sorten: klassische Nikotin-Liquids (in Fachchinesisch auch “Freebase” genannt) und Niktotinsalz-Liquids. Im Unterschied zu dem normalen (freien) Nikotin löst Nikotinsalz beim Inhalieren einen wesentlich geringeren 'Throat-Hit' (spürbaren Druck bzw. Kratzen beim Inhalieren) aus. Damit bietet es sich für alle an, die ein weiches bzw. weniger spürbares Druckgefühl beim Inhalieren bevorzugen.

Für einige Menschen, die vom Rauchen umsteigen, ist aber klassisches Nikotin angenehmer, da der Throat-Hit dem Rauchgefühl ähnelt und so das Umsteigen leichter macht. 

Hier musst du eventuell ein bisschen ausprobieren, was für dich besser funktioniert.

Die richtige Nikotinstärke

Auch bei der Nikotinstärke gibt es keine klaren Regeln zum Umrechnen. Weil das Nikotin in E-Liquids anders gelöst ist und vom Körper anders aufgenommen wird, ist ein direkter Vergleich zum Nikotingehalt von Zigarettenrauch so gut wie unmöglich.

Also grobe Faustregel zur Orientierung kann man ungefähr sagen: bei leichten bis mittelstarken Raucher:innen genügen 3 oder 6 mg Nikotin pro Milliliter, wer vorher eher viel geraucht hat, ist meistens mit 12 oder sogar 20 mg besser beraten (Diese Empfehlungen beziehen sich auf Pod-Kits mit zigaretten-ähnlichem Zug. Bei stärker dampfenden “Nebelmaschinen” können auch schon 3 mg pro Milliliter richtig knallen)

Allgemeiner Tipp: Natürlich ist es prinzipiell sinnvoll, so wenig Nikotin wie möglich zu sich zu nehmen - es ist ja immer noch ein sehr potentes Stimulanz. Um erstmal den Umstieg von den Glimmstengeln zu schaffen, kann es aber auch helfen, wenn die Nikotinstärke nicht zu niedrig ist, um Entzugserscheinungen zu vermeiden. Wenn du einen guten Mittelweg suchst, kannst du es erstmal mit einer niedrigeren Nikotinstärke versuchen. Falls du aber merkst, dass du trotzdem noch immer wieder zur Tabakzigarette greifst, oder viel zu oft an deiner E-Zigarette ziehen musst, ist es sinnvoll, die Nikotinstärke etwas zu erhöhen.

Der richtige Geschmack

Welcher Geschmack für dich der richtige ist - nun, das ist der einzige Punkt, bei dem wir leider nicht helfen können, denn Geschmäcker sind bekanntlich individuell. Ob ein herber Tabak oder extra-süßer Fruchtmix dir besser mundet, kannst nur du wissen. Am besten holst du dir erstmal zwei oder drei Liquids, deren Beschreibung dir zusagt und probierst ein bisschen.

Auf gutes Dampfen!

Wir wünschen dir viel Erfolg beim Umstieg. Wenn du noch mehr über dein Gerät wissen möchtest, oder erste Hilfe bei Fehlfunktionen brauchst, haben wir hier noch einen Artikel mit wissenswertem und Tipps zum Troubleshooting zusammengestellt.

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