Liquid mischen leicht gemacht!

Es gibt viele Dampfende, die sich ihre Liquids selbermischen. Die Gründe dafür sind vielfältig! Neben einer sehr großen Auswahl an verfügbaren Geschmäckern, kann auch ein Preisvorteil entstehen. Ein weiterer Grund ist die volle Flexibilität bzgl. Geschmack, Nikotinstärke und Zusammensetzung der Base. In diesem Artikel möchten wir dir einen Überblick über wichtige Begrifflichkeiten geben und die ersten Schritte beim Selbermischen erläutern.

Wir starten mit einer kleinen Begriffserklärung:

PG: Propylenglykol (kurz PG) ist der dünnflüssige Anteil im Liquid. Aromen lösen sich einfacher und wohlschmeckender in PG. Daher wird PG auch “der Geschmacksträger” genannt. Fast alle verfügbaren Aromen haben eine PG-basierte Zusammensetzung. In fertigen Liquids macht PG oft einen Anteil zwischen 25% bis 70% aus.

VG: Vegetable Glycerin (kurz VG), auf deutsch pflanzliches Glycerin, ist der dickflüssige Anteil des Liquids. Es ist hauptsächlich für die Dampfentwicklung zuständig und macht die Liquidmischung insgesamt auch etwas dickflüssiger. Fertige Liquids haben in der Regel einen VG-Anteil von 30% bis 70%.

Eine ausführliche Erklärung der beiden Grundsubstanzen findest du dazu nochmal hier.

Bestimmung der richtigen Basis-Zusammensetzung deines Liquids:

Bestimmung der richtigen Basis-Zusammensetzung deines Liquids:

Die Wahl der korrekten Zusammensetzung deiner Basis ist wichtig und hängt immer vom verwendeten Verdampfer ab. Ist das Liquid für deinen Verdampfer zu flüssig geraten, wird er auslaufen oder blubbern. Ist das Liquid hingegen zu dickflüssig, werden deine Coils verkokeln. Hier ist jeder Verdampfer, jede Wicklung und auch jede Anforderung individuell, dennoch gibt es eine einfache Faustformel für den Start, welche in 95% der Fälle ein gutes Dampferlebnis generiert:

---> Dampfst du bei unter 25 Watt oder mit einem einfachen, kleinen Pod-Gerät, sollte das Liquid etwas flüssiger sein. Du strebst daher ein ausgewogenes Verhältnis mit etwas höherem PG-Gehalt an. Dafür empfiehlt sich eine Base mit dem Verhältnis 50/50.

---> Benötigt dein Verdampfer mehr Leistung, benötigt er in der Regel auch mehr VG. Dafür ist eine Basis mit dem Verhältnis 70/30 empfehlenswert.

Je mehr du dampfst und ausprobierst, desto selbstsicherer wirst du in der Bestimmung der für dich und deine Hardware passenden Zusammensetzung. Auch die Witterung kann Einfluss auf die Nachfluss- und Dampfeigenschaften des Verdampfers nehmen. Bei kaltem Wetter kann ein Liquid beispielsweise oft zähflüssiger sein als im Sommer.

Den gewünschten Nikotingehalt anmischen:

Nun kümmern wir uns um das Nikotin. In unserem Shop findest du verschiedene Nikotinshots. Diese gibt es wie die Base in den Verhältnissen 50/50 oder 70/30.

Erstmal kümmern wir uns um die Frage nach der Nikotinsorte. Nikotin kommt beim Dampfen in zwei Formen vor. Wir unterscheiden in “freies” Nikotin und Nikotinsalz. Unsere hauseigenen Liquids sind alle mit “freiem” Nikotin angemischt. Nikotinsalz ist molekular anders gebunden und bietet gegenüber dem “freien” Nikotin Vor- & Nachteile. Der Hauptvorteil liegt darin, dass das Nikotinsalz im Hals deutlich weniger kratzt. Somit lassen sich höhere Konzentrationen leichter dampfen. Da man es weniger im Hals spürt, kann aber auch (gerade zu Anfangszeiten) der “Kick” im Hals fehlen, sodass man dazu neigen kann, mehr zu dampfen als man benötigt. Daher empfiehlt sich Nikotinsalz insbesondere für Geräte mit sehr kleinen Wolken. Hybridnikotin besteht je zur Hälfte aus beiden Formen und bietet damit den Mittelweg zwischen beiden Varianten.

Wenn diese ganz persönliche Entscheidung getroffen wurde, geht es um die gewünschte Nikotinstärke des fertigen Liquids. In der folgenden Tabelle findest du eine einfache Aufschlüsselung der benötigten Menge an Nikotinshots für gängige Flaschengrößen und den jeweils ungefähren Nikotingehalt:

60 ml:

gewünschter Nikotingehaltbenötigte Shots
0mg0
3mg1
6mg2
9mg3
12mg4
15mg5

120 ml:

gewünschter Nikotingehaltbenötigte Shots
0mg0
1,5mg1
3mg2
4,5mg3
6mg4
9mg6
12mg8
15mg10

Auswahl des Lieblingsaromas (Longfill-Edition):

Die meisten Aromen kommen heutzutage bereits vorportioniert in entsprechenden Flaschen. Dabei handelt es sich um sogenannte Longfills. Diese bieten den Vorteil, dass das Aroma bereits perfekt für die Gesamtmenge abgemessen ist und somit ein Arbeitsschritt und die Beschaffung von Leerflaschen & Messzubehör wegfällt. Wir empfehlen zum Einstieg den Weg des Mischens mit diesem Aromentyp. Hier bieten wir eine breite Auswahl an.

Da das Aroma in einem Longfill bereits in PG gelöst ist, erhöht sich dadurch auch der PG-Gehalt der fertigen Mischung. Bei einem Longfill mit 10 ml Aroma in einer 60 ml Flasche kommst du beispielsweise im Endergebnis auf folgende Verhältnisse:

Bei Verwendung von 50/50 Base und -Shots ergibt sich eine Mischung von ca. 60% PG und 40% VG.

Mit 70/30 Base und -Shots kommt hingegen eine Mischung von ungefähr 40% PG und 60% VG.

Los geht es mit dem Mischen:

1. Zunächst wird der Deckel der großen Aromaflasche geöffnet. Anschließend muss der Tropfeinsatz vorsichtig herausgehebelt werden. Dazu können verschiedene Hilfsmittel aus dem Haushalt verwenden werden. Alternativ gibt es hier auch speziell entwickelte Tools zu erwerben

2. Im nächsten Schritt wird die aus der Tabelle abgelesene Anzahl Nikotinshots hineingeschüttet. Sei hierbei bitte sehr vorsichtig und trage im Zweifelsfall Handschuhe, da Nikotin auch sehr gut über die Haut aufgenommen wird. Sollte Nikotin auf deine Haut gelangen, ist das aber noch kein Grund, sofort in Panik auszubrechen. Wasche in dem Fall die betroffenen Stellen einfach schnell & gründlich mit Wasser und Seife. Jedem Aroma und jeder Basen liegt immer eine Gebrauchsinformation bei. Lies diese gründlich durch, so dass du bestens vorbereitet bist.

3. Im letzten Schritt wird die Flasche bis zur Kante mit der Base (geschmacksneutrales Liquid aus dem ersten Schritt) aufgefüllt.

4. Die Flasche anschließend gut mit Tropfeinsatz und Deckel verschließen, kräftig schütteln und schon bist du fertig - du hast dein erstes Liquid selbstgemischt!

Tantes Extratipp - Reifezeit:

Bitte beachte, dass Aromen (ähnlich wie Omas Eintopf) nach einiger Zeit runder und intensiver schmecken. Wir sprechen hier von einer “Reifezeit”. Diese kann je nach Komposition recht kurz (z.B. bei fruchtigen Aromen) bis recht lange (z.B. bei Vanille, Tabak oder Cremes) ausfallen. Dampfen lässt sich dein Liquid aber in jedem Fall sofort! 

Melde dich gerne bei allen Arten von Fragen bei unserem Support-Team - ob telefonisch, per Mail oder vor Ort im Ladengeschäft. Nun wünschen wir ganz viel Spaß beim Experimentieren und viel Freude beim Testen! 

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