„Mein Name ist Bülent Sengez, ich bin 47 Jahre jung und habe eine klasse Familie mit zwei Töchtern und einem Sohn, die mir definitiv keine grauen Haare bereitet haben. Die beiden Töchter studieren und der Junge geht auf das Gymnasium. Meine Frau ist in der Pflege tätig, was sehr anspruchsvoll und wichtig ist - denn wer weiß schon, ob wir selbst nicht irgendwann mal pflegebedürftig werden.
Wir als Bande hausen irgendwo im Weserbergland an der Weser rum. Man kann schon Provinz dazu sagen. Unser Heimatort heißt Höxter und es ist eine Kleinstadt in der recht wenig los ist. Schon anders als bei euch in Berlin- aber auch schön ruhig und gechillt, wenn man nicht auf ein schnelles Leben steht. Gute Luft, aber dafür nicht so guten Döner wie bei euch!
Gelernt habe ich vor langer Zeit mal Augenoptiker, dadurch habe ich mir auch dieses handwerkliche Feingeschick angelernt. Das ist in der Augenoptik sehr wichtig. Die Zeit ändert sich, das Leben ändert sich und somit dachte ich mir du änderst dich jetzt auch und zwar beruflich: somit habe ich nochmal mit 40 die Schulbank gedrückt und eine Ausbildung zum Mechatroniker im Maschinenbau abgeschlossen. War schon eine sehr harte Zeit. Das Lernen lernen fiel mir dabei am schwierigsten. Es gab da Tage, wo ich echt am Verzweifeln war. Ich saß da teilweise mit 16jährigen, die noch mit Stiften geschmissen haben. Mein Techniklehrer war jünger als ich. Ich hab’ ihm dann mal gesagt, dass er mich Abi (respektvoll: großer Bruder) nennen soll, wenn er mich anspricht. War natürlich Spaß und er hat es auch so verstanden. Er war locker drauf und hat auch gedampft. Vielleicht lag es daran, dass wir gut miteinander klar kamen.
Heute baue ich Coils und unterstütze damit meine Kinder in deren Studienzeit. Im Endeffekt werden die Einnahmen, die ich mit dem Coilbau erziele, in Bildung und nicht in Benz oder Beamer investiert!!!“